Schneller, als ich es erwartet hätte, sind die ersten Schwalbenschwanz-Schmetterlinge vor ca. 2 Wochen und der letzte Anfang vergangener Woche
geschlüpft. Leider habe ich es nie geschafft, einem beim aus der Puppen-Hülle schlüpfen direkt zuzuschauen - das geht wohl sehr schnell!
Man sieht nämlich sehr wohl, wenn es nächstens - in wenigen Stunden oder gar Minuten - so weit ist:
Die
Puppenhülle wird, egal, welche Farbe sie hat,
leicht durchsichtig und man sieht schon die bunten
Flügel des zukünftigen Schmetterlings durchscheinen. Einige der Puppen habe ich dann wirklich eng überwacht und fast minütlich "kontrolliert". Aber schwups, da fotografiert man kurz ein Blümchen - und bei der Rückkehr ist alles schon vorbei...
Ich hatte Glück und die meisten der total 14 Schmetterlinge sind an zwei meiner freien Wochenenden geschlüpft, so konnte ich wirklich viele etwas begleiten. Ein wunderschönes Erlebnis!
Weniger gut war, dass sich ewa die Hälfte der Schwalbenschwänze den Beginn bis Mitte einer
Regenperiode als Schlüpf-Termin ausgesucht hatten. Sie mussten also
einige Stunden bis Tage ausharren und auf eine etwas trockenere Zeit hoffen, um auszufliegen. Einer hatte besonderes Glück im Unglück, ich fand ihn Abends hilflos mit den Flügel schlagend auf dem Rasen im eben wieder einsetztenden Regen. Vorher hatte er wohl im trockenen gewartet - und war dann im falschen Moment los. Ich habe ihn wieder ins Aerarium gesetzt, wo er dann nochmals eine Nacht verbrachte.
Als Not-Nahrung habe ich während der Regenzeit
Sommerflieder- und Pfefferminzblüten hingestellt. Dass ein Schmetterling daran trank, habe ich jedoch nie gesehen. Viel wichtiger war wohl, dass sie
an einem geschützten, trockenen Ort ruhen (und so keine Energie verbrauchen) konnten. Zum Glück konnte ich auf der Seite
Schwalbenschwanz.ch viele praktische Tipps nachlesen, das hat mir in der Zeit sehr geholfen.
Die Schmetterlinge sind nach dem Schlüpfen noch sehr "zerknüllt" - kein Wunder, waren doch diese grossen, filigranen Tiere bis vor kurzem in einer kleinen Puppenhülle zusammengefaltet. Sie pumpen langsam das Blut in die Flügel, die sich dadurch immer mehr entfalten und glatter werden.
Wenn dieser Prozess abgeschlossen ist, lässt der Schmetterling einen kleinen Spritzer Flüssigkeit ab, welche zum Aufpumpen nicht mehr benötigt wurde. Er fängt manchmal schon etwas an zu flattern, ruht sich aber dann gerne nochmals aus.
Ich denke, man spürt, wenn ein
Schwalbenschwanz bereit ist zum Fliegen. Er wird unruhig, fängt an, stärker zu flattern und sucht (falls im Aerarium) den Ausgang, das Licht. Nun kann man ihn ganz
vorsichtig auf die Hand krabbeln lassen (krabbeln lassen, auf keinen Fall "nehmen", packen, anfassen...!) Auf der Hand wird der Schmetterling vielleicht noch etwas Sonne tanken, herumkrabbeln und schon bald losfliegen. Es ist erstaunlich, wie schnell und wie hoch sie gleich fliegen - Wunderschön!
Interessant war, dass mir
in den ersten Tagen eigentlich nur männliche Tiere (mit dem spitzeren Hinterteil) geschlüpft sind. Immer wieder habe ich gehofft, dass es doch einmal ein weibliches (mit dem runderen Hinterteil) wird...
Die letzten paar Schmetterlinge waren dann dafür alle weiblich. Ob wohl die Männchen schon bereit sein müssen, wenn die Weibchen ankommen?
Ja, das war's nun... Ich habe es gliebt, die
Schwalbenschwanz-Schmetterlinge während ihrer Entwicklung zu begleiten und habe mich extrem gefreut, dass es so geklappt hat.
Zwei Dinge sind extrem wichtig, falls ihr auch einmal Rüebliraupen zu Schwalbenschwänzen heranziehen könnt:
1. Nehmt sie nie ins Haus, vor allem nicht die Wintergeneration, welche nun in den Spätsommer und Herbst hinein wächst. Wenn die Puppen keinen Frost spüren und zu warm haben, schlüpfen sie im Dezember - und können nur sterben. Und
2. Lasst die Schmetterlinge fliegen, versucht sie nicht zu "behalten" - lasst an den möglichen Flugtagen auch das Aerarium oder sonstige "Gehege" offen.
Vielleicht erinnert sich jemand noch an den "Mini" aus dem letzten Bericht? Er hatte schon die "erwachsene" Zeichnung, war jedoch kaum halb so gross wie die anderen Raupen, als ich ihn fand. Nun haben sich alle anderen verpuppt, als Puppe entwickelt und sind als Schmetterling geschlüpft.
Nur der kleinste ist noch immer eine Raupe - unterdessen etwas grösser zwar, aber wohl noch immer zu klein zum verpuppen.
Er heisst jetzt "Räupi", hat einen neuen Topf Petersilie erhalten, die er manchmal etwas anknabbert und meine Daumen sind fest gedrückt, dass er die normale Entwicklung auch noch schaffen wird, auch wenn bei ihm alles etwas langsamer geht. Go Räupi, go!
Nachtrag: leider ist Räupi einen Tag, nachdem ich diese Zeilen geschrieben habe, gestorben. Ich bin traurig, hat er es nicht geschafft - und da haben wir es wieder... sobald man sich um ein noch so kleines Tierchen kümmert, fühlt man mit. Das erinnert mich an das
Kapitel vom Kleinen Prinzen, der den Fuchs gezähmt hat. Kennt ihr die
Geschichte "Der kleine Prinz" ? Wenn nicht, lest sie unbedingt - ich finde, sie verändert das Leben zum Positiven.
Gerne zeige ich meine (erste) Begegnung mit den frisch geschlüpften Schmetterlingen bei
"Bunt ist die Welt" , Die Nahaufnahmen beim
Macro Monday 2, die Nähe zur Natur beim
Natur-Donnerstag , mein Glück mit den Schwalbenschwanz-Schmetterlingen beim
Sonntagsglück und meine Freude über das Schlüpfen der Schwalbenschwänze beim
"Gartenglück".
Hier findet ihr nochmals die ganze Rüebliraupen - Schwalbenschwanz - Serie:
1.
Juhu, Rüebliraupen am Dill!
2.
Die Rüebliraupen wachsen
3.
Verpuppung "meiner" Rüebliraupen
4.
Die Schwalbenschwanz-Schmetterlinge sind geschlüpft!
5.
Schwalbenschwanz - Schmetterlinge: Der Kreis schliesst sich... Neuer Nachwuchs!
Liebe Grüsse, Miuh
P.S. Eine
kleine Überraschung, eine
Zugabe zur ganzen Schwalbenschwanz-Entwicklung
sozusagen habe ich auch noch... aber dazu das nächste Mal.